Mittwoch, 12. Dezember 2012

Es ist nicht alles Gold, was glänzt!


Wie im Rausch sind die Tage in Deutschland vergangen.
Alles begann mit einer wirklich anstrengenden Anreise nach Berlin. Dort angekommen schossen mir die unterschiedlichsten Gedanken in den Kopf. Ich wollte letztendlich wirklich nur zu meiner Mama, war nervlich am Ende und todmüde. Als ich dann nach knapp 24 Stunden in Hamburg am Bahnhof ankam, meine Mama in den Arm nehmen konnte, wollte ich nur noch weinen. Es war einfach ein wahnsinnig unrealistisches Gefühl, tatsächlich meiner Mutter gegenüberzustehen oder sie nach Lust und Liebe in den Arm zu nehmen.

Am nächsten Morgen kam direkt ein guter Freund zu Besuch in unser Hotel zum Frühstück. Danach wurde Hamburgs Innenstadt ausführlich genossen und der ein oder andere Euro liegen gelassen. Da die Läden in Ulan- Ude nicht sonderlich meinen Geschmack treffen, war das wie im Paradies.

Am Tag drauf ging es zu „Struss und Partner“, der eigentliche Grund für die Reise in die Heimat. Dort wurden wir schon am Eingang superfreundlich begrüßt. Nach einer kurzen Einführung fand ich mich in einem kleinen Zimmer mit Schreibtisch, Süßigkeiten, Getränken und einer menge Arbeit wieder.
Ich sollte nun Persönlichkeitstests, Interessentests und IQ Tests machen. Zwischendurch hatte ich noch ein langes Gespräch, indem ich viel über mich als Mensch preisgab. Gegen 16 Uhr kam meine Mama dazu und wir erfuhren die Ergebnisse meiner Tests und mehr über die Einschätzung meiner Person.

Es war interessant von einer im Grunde völlig fremden Person ein so zutreffendes Persönlichkeitsprofil erstellt zu bekommen. Ich konnte in keinem Punkt widersprechen.
In meinem Wunsch Psychologie zu studieren wurde ich bestätigt. Und hatte sogar die Empfehlung für die Medical -School Hamburg und eine Menge anderer Informationen und Optionen in einem Ordner zusammengesammelt bekommen. Die Medical School bietet den Studiengang angewandte Psychologie an, ist allerdings kostenpflichtig und deswegen bedeutet es harte Arbeit um dort einen Studienplatz zu bekommen.

Am Tag darauf ging es schon morgens von Hamburg zurück nach Berlin. Meiner Mama winkte ich aus dem Zug noch kurz zu. Das Weinen habe ich erst später nachgeholt, da wir uns vorgenommen haben Tränen zu vermeiden. In Berlin wurde ich dann von einer guten Freundin abgeholt. Wir aßen Sushi, tranken Tee und hatten ganz viel Zeit zu reden. Es war ein sehr schönes Wiedersehen nach langer Zeit. Danach traf ich einen alten Schulfreund, einer meiner längsten und treusten Freunde. Wir fuhren mit seinem Auto in die Stadt und machten uns auf die Suche nach einem neuen Piercing für mich. Wir hatten viel Spaß, aber auch die Zeit mit ihm war leider viel zu kurz. Gegen Abend besuchte ich dann eine gute Freundin im Krankenhaus. Eigentlich war unser Treffen deutlich anders geplant, aber wir hatten trotzdem ein paar nette Stunden zusammen. Anschließend ging es zu ihren Mitbewohnern in die WG. Mit ein paar Freundinnen, der beiden Jungs solle ich die Partyszene Berlins kennenlernen. Wir scheiterten allerdings schon an der ersten Türsteherin. Nach dem zweiten Versuch und kalten Füßen entschieden wir uns dann doch auf den Rückweg zu machen. Da es schon langsam wieder morgen wurde, hieß es nach einer schlaflosen Nacht auch schon schnell wieder Abschied nehmen von Deutschland.

Ich machte mich morgens auf den Weg zum Flughafen Berlin Tegel, mit einem 28 Kg schweren Koffer plus Reisetasche kämpfte ich mich durch den Schnee zur U-Bahnstation. Total übermüdet stand ich irgendwann in Moskau vor einem Mitarbeiter der Fluggesellschaft und bettelte ihn an, mir das Übergewicht von 8Kg durchgehen zu lassen, doch der Mann kannte kein Erbamen. Ein paar Kilo konnte ich noch im Handgepäck unterbringen und musste letzten Endes nur 2Kg Übergewicht zahlen.
Schon in diesem Moment vermisste ich Deutschland, dank des netten Mitarbeiters in Berlin, der mich keinen Cent zahlen lassen hat und sich sogar noch um einen Fensterplatz für mich gekümmert hat.

Die letzten Tage sind durchzogen von Bauchweh und der Sehnsucht nach zu Hause.
Flo bereitet sich jeden Tag ein bisschen mehr auf die lang ersehnte Heimreise vor. Und ich werde mich stück für Stück wieder aus diesem Loch rausholen müssen, in das ich jetzt gefallen bin.

Mein Fazit der Deutschlandreise ist leider, dass egal wie toll die fünf Tage waren, das womit man danach zu kämpfen hat steht in keinem Verhältnis und ich kann nur ans Herz legen es mir nicht gleich zu tun.

Trotzdem möchte ich mich bei allen treuen Freunden bedanken für die schönen Stunden und ganz besonders bei meiner Mama- einfach für alles!

Samstag, 1. Dezember 2012

"Filmstar!"

Hier das versprochene Video, von unserem Filmdreh vor einigen Wochen.

Dazu muss ich sagen, dass die Übersetzung ins Russische nicht besonders gut ist und ich mir den Text nicht selbst ausgedacht habe!

Grundsätzlich geht es um die Bedeutung der Denkmäler in der Stadt. Was genau ich damit zu tun habe?!- Keine Ahnung!

FILM AB:  ( leider hier nur der Dropboxlink, da die Datei zu groß ist)



https://www.dropbox.com/sh/xblvpiinzx884l4/0ZnrKy7RV_





Mittwoch, 28. November 2012

KALT


In der letzten Woche hat sich bei mir in Ulan-Ude ein Gefühl von Einsamkeit breit gemacht. Zum ersten Mal wollte ich wirklich einfach nur nach Hause. Ich habe es vermisst mit meinen Freunden auf dem Bett zu liegen und nichts zu tun, oder sich abends gemeinsam schick zu machen und auf eine tolle Nacht im Club zu hoffen. Nachts nach Hause zu kommen und in der Küche von Mama und Papa noch schnell den Rest vom Mittagessen auf einen Teller zu laden, morgens um 6 dann im Bett den Abend Revue-passieren lassen mit lecker persischem Reis.

Von den vielen Straßenhunden hatte ich ja bereits in einem der ersten Blogeinträge erzählt. Wie groß allerdings der Wunsch nach einem eigenen Hund ist, habe ich bisher noch nicht erwähnt. Und so kam es, dass ich Flo mobilisiert habe und wir vor zwei Wochen in ein Tierheim gefahren sind. Mit der Marschrutka ging es bis an den Stadtrand und bei rund minus 20 Grad stand uns noch ein 30 Minütiger Fußmarsch bevor.
Am Tierheim angekommen ging es zunächst darum einen Eingang zu finden, bei dem man nicht sofort von rund 30 Hunden umzingelt wurde. Irgendwann konnten wir durch ein Loch im Zaun eine der beiden Besitzerinnen auf uns aufmerksam machen.
Wir wurden sofort sehr freundlich begrüßt und nach ein paar Minuten hatte ich einen kleinen schwarz-weißen Welpen auf dem Arm. Ich hatte von vorne herein gesagt, dass ich, wenn, dann nur einen kleinen Hund mitnehmen könnte und irgendwo aus einem Holzverschlag wurde dann dieses unglaublich süße Wesen herausgeholt.

Bis ich am nächsten Morgen im Tierheim ankam um sie wieder zurück zu bringen, gingen wir davon aus, dass es sich bei unserem kleinen Goldstück um einen Rüden handelte. Wir nannten ihn Scharik, was auf Russisch mit Bällchen zu übersetzen ist, oder auch Luftballon. Da sie (!) wahnsinnig unterernährt war, blähte sich ihr Bauch nach dem Essen jedes Mal gigantisch auf und es sah so aus, als würde sie jeden Moment abheben.








Allerdings fiel mir zu spät ein, dass ich das Ganze mit meiner Gastmutter hätte besprechen sollen, da ich Scharik ja auch mit zur Arbeit hätte nehmen müssen. Als sie mir dann begründete, warum sie genau das nicht will, setzte ich alles daran, eine Unterkunft während meiner Arbeitszeit zu finden. Leider war das aussichtslos.

Die Kleine lag die ganze Zeit auf meinem Schoß und der unvermeidliche Abschied am nächsten Morgen war wahnsinnig schwer. Nicht nur, weil ich darin versagt hatte mich um sie zu kümmern, sondern weil ich sie wirklich in mein Herz geschlossen hatte.

In den nicht mal vierundzwanzig Stunden bei uns kam ich kaum zum Schlafen, weil sie alle paar Stunden aus den verschiedensten Gründen aus ihrer Kiste raus wollte.
Ich habe ständig den Boden gewischt oder bin mit ihr raus gegangen, und allein das war wirklich eine heftige Erfahrung. So viel Verantwortung für ein Tier hatte ich noch nie, aber der Moment, in dem sie mit aller Kraft auf meinen Schoß geklettert und eingeschlafen ist, war Entschädigung für den ganzen Stress drum herum.

Im Tierheim selbst hat mich dann auch noch einer der Hunde gebissen. Nicht dramatisch, aber drei fette blaue Flecken und ein kleiner Schock war das Ergebnis.

Woran ich bei der ganzen Hundeplanung nicht gedacht hatte war, das mit meiner zukünftigen Vermieterin abzuklären. Da Flo ab dem 20. Dezember überglücklich zurück nach Deutschland fliegt brauche ich eine neue Unterkunft. Über eine gute Freundin meiner Gastmutter bin ich dann vor ein paar Wochen zum Kaffee trinken bei einer Mutter und ihrer 17-jährigen Tochter gelandet. Sie studiert hier in der Stadt, ihre Mutter aber will nach Irkutsk ziehen, aus beruflichen Gründen. Ich würde dann mit ihrer Tochter in einer großen, super zentralen, allerdings etwas lauten Wohnung leben. Beim ersten Treffen hätte ich sie als schüchterne Siebzehnjährige eingeschätzt. Vor einer Woche habe ich sie dann noch mal zu mir eingeladen und fast nicht wieder erkannt. Ich denke wir werden gut miteinander klar kommen.

Inzwischen hole ich die Kinder eigentlich immer mit dem Schlitten aus dem Kindergarten ab. Meistens machen wir noch einen Schlenker am Spielplatz vorbei, der hier auch bei minus 20 Grad noch attraktiv ist.
Interessant in Bezug auf die Kälte ist, dass ich es mir viel schlimmer vorgestellt habe. Das liegt aber an der eher trockenen Luft. Daher können die Leute hier gut mit den Minusgraden umgehen. Das einzig schmerzhafte ist der Wind, den wir Dank der Nähe zum Baikal haben.

Eingekauft wird hier viel auf Märkten. Im Winter sind diese überwiegend überdacht.




Ab und zu bekomme ich von Mama kurze SMS über die ich mich jedes Mal aufs Neue freuen kann.



Ein sehr beliebter Sport ist gerade wenn es noch nicht soooo kalt ist, das Schlittschuhlaufen. Dazu gibt es einige Plätze an denen das Laufenkostenlos ist. Viele Leute hier haben eigene Schlittschuhe und sind auch dementsprechend gut und schnell unterwegs auf dem Eis. Letzte Woche habe ich mich mit Seseg und meinen beiden Mädels aufs Eis gewagt. Allerdings nur in Straßenschuhen, da wir keinen Ausweis dabei hatten und uns deswegen keine Schlittschuhe ausleihen durften.






Ansonsten besteht mein Alltag aus Kochen, Puzzeln, Verstecken oder Fangen spielen, Vater-Mutter- Kind, oder Schlittenfahren.

Das Highlight der letzten Wochen war aber der Ausflug nach Irkutsk mit fünf Freunden.
Nach einem ganzen Haufen Organisation im Voraus, die sich aber nur um die Buchung des Zuges drehte, haben wir uns Freitagabend in den Nachtzug nach Irkutsk gesetzt.




Morgens um halb sechs kamen wir in Irkutsk an und haben uns erst mal zum wach werden in das nächste Kaffee gesetzt. 




Da wurde dann eine Liste gemacht, was wir hier so alles vorhaben:



TO DO:

-Find a hostel/ place to sleep
-Flo needs Shoes
-Daniel needs a jogging suit
-Pia needs a jacket
-Aquarium
-Museum
-Carl-Marks-Boulevard
-Party-hardy
-Restaurant- Domino because of Blini

Bis auf das Städtische Aquarium konnten wir auch alles abhaken.

Nachmittags hatten wir dann auch noch einen Schlafplatz gefunden. Und mussten statt 700 nur 500 Rubel pro Person zahlen. Das sind umgerechnet rund 18 Euro.






Abends sind wir  noch in einen Club gegangen, in dem zwar erschreckend viele alte Leute, aber dafür ein kleiner Electrofloor war. Den habe ich eigentlich nur verlassen um auf die Toilette zu gehen oder meine Freunde zu suchen.
Ich habe die ganze Nacht getanzt und es einfach nur genossen.

Am nächsten Morgen sind die meisten verkatert aufgewacht. Allerdings hatte sich nachts im Suff ein Freund von uns verabschiedet. Da er Freunde in der Stadt hatte und noch nicht schlafen wollte erfuhren wir erst am Nachmittag, was er den ganzen Tag getrieben hatte.







Den Sonntag haben wir dann mit Sightseeing verbracht und sind einfach mal zu Fuß bei minus 11 Grad durch die Stadt gewandert.

Meine Laune ist dann irgendwann ordentlich abgesackt und ich habe mich mit Seseg in einem Internetcafee aufgewärmt.
Nach knapp 20 Minuten kamen die Anderen dann doch auch zurück und wir sind noch etwas essen gegangen. Und dann ging es auch schon wieder zurück zum Bahnhof.

Die Zugfahrt, war das vermutlich eindrucksvollste der ganzen Reise. Wir sind mehr oder weniger auf den billigen Plätzen unterwegs gewesen. Um uns herum saßen eine Menge Männer. Ich habe mich deutlich unwohl gefühlt, beobachtet und voller Sorge um meine Tasche, schlecht geschlafen. Es war kalt und ich kann mich vermutlich beim Zugpersonal für meine Erkältung bedanken. Auf der Rückfahrt wiederum haben wir alle nach Luft zum Atmen (vergeblich) gesucht, so stickig und heiß war es.

Den Sonntag haben wir dann mit Sightseeing verbracht und sind einfach mal zu Fuß bei minus 11 Grad durch die Stadt gewandert.

Meine Laune ist dann irgendwann ordentlich abgesackt und ich habe mich mit Seseg in einem Internetcafe aufgewärmt.
Nach knapp 20 Minuten kamen die Anderen dann doch auch zurück und wir sind noch etwas essen gegangen. Und dann ging es auch schon wieder zurück zum Bahnhof.

Die Zugfahrt, war das vermutlich eindrucksvollste der ganzen Reise. Wir sind mehr oder weniger auf den billigen Plätzen unterwegs gewesen. Um uns herum saßen eine Menge Männer. Ich habe mich deutlich unwohl gefühlt, beobachtet und voller Sorge um meine Tasche, schlecht geschlafen. Es war kalt und ich kann mich vermutlich beim Zugpersonal für meine Erkältung bedanken. Auf der Rückfahrt wiederum haben wir alle nach Luft zum Atmen (vergeblich) gesucht, so stickig und heiß war es.











Seit gestern hüte ich wieder das Bett, aber werde hoffentlich ab Morgen wieder arbeiten können. 

Donnerstag, 22. November 2012

Vorwarnung

Hallo ihr lieben treuen Leser,

heute sind es drei Monate im fernen Sibirien und ich komme seit Tagen nicht dazu einen neuen Blogeintrag zu verfassen. Da ich dieses Wochenende nach Irkutsk reise werdet ihr euch auch noch etwas gedulden müssen.

Ganz liebe Grüße, gerade von der Arbeit (die Kinder halten mich auf Trapp!;) )

Mittwoch, 7. November 2012

Aus der Provinz.


Bis auf mein Gewicht war die letzte Woche eher unter, als überdurchschnittlich.
Angefangen damit, dass ich aufgrund von zu niedrigem Blutdruck und dem Verlust meines Piercings von meinem sicheren Sitzplatz auf dem Badewannenrand nach einem Ohnmachtsanfall aus einem wunderbaren Traum, IN der Badewanne aufgewacht bin. Mein Kopf seit dem mit dem, wohl heftigen Aufprall zu kämpfen hat. Man könnte meinen mir wäre langweilig.

Vor drei Tagen bin ich mit Sack und Pack bei meinem deutschen Freund Flo aufgelaufen. Begleitet von einem netten Taxifahrer, der mir ein Video von seinem 6 jährigen Sohn zeigte und danach meine Handynummer haben wollte habe ich meinen Haushalt bei Rita innerhalb von 30 Minuten komplett aufgelöst. Zugegeben, das ging alles sehr schnell. Um der Reihe nach zu gehen...

Von dem Privatsphäre-Problem meinerseits habe ich ja schon von einiger Zeit erzählt.
Dazu kamen noch ein paar Kleinigkeiten, mit denen ich hätte leben können aber um ein Aufstauen zu vermeiden, war ein Gespräch mit Rita geplant. Dabei sollten mich meine Gastmutter und mein Gastpapa unterstützen, da mein Russisch lange nicht ausreicht, um solche Dinge zu formulieren.
Aus irgendeinem Grund schien Rita aber nicht an einem Gespräch interessiert zu sein und fand immer wieder einen Weg, um dem auszuweichen. Daraufhin rief meine Gastmama sie nach ein paar Tagen an. Das Ergebnis des Telefonates war, dass ich an meiner Wahrnehmung zweifeln musste und gar keine Lust mehr hatte überhaupt noch eine Nacht mit Rita unter einem Dach zu verbringen.
Anstatt eines ruhigen Gesprächs konnte Rita gar nicht mehr aufhören sich über mich zu beschweren. Es schien, als wäre ich die furchtbarste Mitbewohnerin, die man sich überhaupt vorstellen konnte. Ich hatte meine Schuhe nicht ordentlich geputzt, das Licht im Bad angelassen, ihre Marmelade gegessen und NIE das Geschirr gespült. Das ist noch lange nicht alles denn die Liste, der meiner Meinung nach, absurden Vorwürfe,zieht sich noch in die Länge.

Ich hoffe allerdings nicht mehr lange obdachlos zu sein. In den nächsten Tagen wird hoffentlich ganz Ulan- Ude darüber nachdenken, ob sie sich eine kleine deutsche Blondine als Untermieterin antun wollen. Wobei es mir hauptsächlich um eine feste Bleibe für den Rest der Aupair -Zeit geht. Flo ist wirklich ein super Kerl und hier eigentlich meine Hauptbezugsperson/Gesprächspartner/engster Freund-, dem ich sehr dankbar bin, dass er mich hier so herzlich aufgenommen hat.

Gerade lese ich von Alfred Adler „ Menschenkenntnis“. Zugegeben ich bin noch relativ am Anfang, was daran liegt, dass es kein leichter Stoff ist. Aber interessant ist, dass schon ganz am Anfang der Buchtitel schon als zentrales Thema gehandelt wird, was wiederum zum Nachdenken anregt.
Mit meiner Gastmama habe ich heute über den Zusammenhang zwischen dem russischen Schulsystem und dem Mangel an Empathie gesprochen. Während in Deutschland von der 6. Klasse an das Einfühlungsvermögen in Form von Erörterungen geprüft wird, steht das überhaupt nicht im Lehrplan der russischen Schulen. Vermutlich hat das seinen Ursprung in der Geschichte der Sowjetzeit. Lenin wusste ganz genau, dass die Geisteswissenschaftler eine Gefahr für ihn bedeuten könnten. Daraus folgte eine gezielte Einschränkung des selbstständigen Denkens.
Man sollte sich gar keine Gedanken darum machen, wie es besser sein könnte. Tragisch ist das sich daran noch nichts geändert hat.
Rita tat sich beispielsweise wahnsinnig schwer damit zu verstehen, dass meine Eltern kein Russisch sprechen, als ob es zur Allgemeinbildung gehören würde ein paar Brocken Russisch zu verstehen.
Oder auch bei Kommunikationsschwierigkeiten und dem naheliegenden langsamen Wiederholen des Satzes oder einfacherem Formulieren, wird oft entweder doppelt so schnell oder doppelt so viel gesagt.

Ich muss in diesem Zusammenhang klar sagen, dass Ulan- Ude und die Russen/Buryaten die ich hier kennenlerne vermutlich nicht vergleichbar sind mit den Einwohnern aus größeren Städten Russlands. Wir leben hier in der russischen Provinz und sind sicherlich weit mehr russischen Eigenheiten ausgesetzt, als wir es im fast schon europäischen Moskau oder St. Petersburg wären.
Eine kleine aber wichtige Korrektur zu meinen vergangen Einträgen ist zudem auch, dass meine Aussagen über „die Russen“ nicht auf alle zutrifft, aber doch im Kollektiv meine Beobachtungen sich meist bestätigen.

Die absolute Vorfreude habe ich, dank meiner Reise nach Deutschland am 5. Dezember. Ich werde allerdings nur in Berlin und Hamburg sein. Denn in Hamburg werde ich beiz „Struss und Partner“ sein(http://www.strussundpartner.de/index.php). Dort erwartet mich eine ausführliche Studienberatung und danach habe ich hoffentlich einen etwas genaueren Plan, wie es im Sommer 2013 weiter geht. Außerdem sehe ich meine Mama, die mich zu diesem Termin begleitet. Auf dem Rückweg habe ich noch einen Tag in Berlin Zeit, den ich dann mit ganz vielen tollen Menschen verbringen darf. Obwohl es natürlich gefährlich ist und ich einen erneuten Abschied vor mir habe überwiegt die Vorfreude. Dazu kommt, dass ich mich auch wieder auf zu Hause, in dem Fall Russland, freue!

Montag, 29. Oktober 2012

Fortschritt= Das Werk der Unzufriedenheit.“
-Jean-Paul Sartre


Zum Abschied im August habe ich am Flughafen von meiner Mama ein kleines Ledersäckchen bekommen. Darin war ein Zettel und ein Stein. Auf dem Zettel stand, dass sie immer für mich da ist. Heute habe ich dieses Säckchen nach einem Monat wieder in der Hand gehalten. Zum Einen, weil ich Sehnsucht nach zu Hause habe, zum Anderen, weil sie mir damit das größte Geschenk überhaupt gemacht hat. Was kann ein Mensch mehr tun, als für einen Anderen da zu sein, egal was passiert. 8000 Km von zu Hause, kann man sich schon mal alleine fühlen. Aber es beruhigt sehr zu wissen, dass ich einen Menschen habe, der immer für mich da ist.

Warum ich das hier so brauche? Egal wie toll die Menschen sind mit denen ich hier lebe, keiner kann meine Eltern ersetzen! Meine Freunde und Freundinnen aus Deutschland sehe ich heute in mancher Hinsicht auch mit anderen, neuen Augen, jetzt, da ich schon für längere Zeit von ihnen getrennt bin. Da wären meine Mädels, mit denen ich mich stundenlang unterhalten kann. Über Jungs oder die neuste Mode, über die Schule oder den neusten (attraktiven) Mitschüler, über die Liebe und den damit manchmal verbundenen Schmerz. Es gab Tage, an denen wir einfach nur zusammen geweint haben. Telefonate, in denen nur gestritten wurde. Aber trotzdem sind wir für einander eingestanden, wenn es drauf an kam. Das alles ist nichts Neues. Warum ich es dennoch hier formuliere, zeigt wie wichtig mir genau diese Menschen sind.
Es gibt auch Jungs/Männer die echte Freunde sind. Manchmal ersparen sie einem das „Rumgezicke“ oder das unnötige Ausdiskutieren. Sie sind die Schulter zum Anlehnen, oder brauchen hin und wieder die weibliche Intuition, die ihnen hilft zwischen Richtig und Falsch zu unterscheiden. Manchmal war ich nicht dankbar genug, für die vielen tollen Menschen um mich herum. Aus der Distanz lerne ich es zu schätzen!
Die meisten dieser Menschen habe ich in den letzten neun Jahren kennen gelernt. Viele davon in der Schule..

Wenn ich an die vielen, durchaus nicht immer erfreulichen, Schuljahre im Kepler zurückdenke, kann ich kaum glauben, dass ich heute manchmal die Schule wirklich vermisse. Mit dem Ende der Schulzeit ist ein wichtiger Lebensabschnitt zu Ende, eine Etappe die in ihrer Kontinuität Halt gab. Und natürlich fehlen mir heute die viele Kontakte und die wunderbaren Pausengespräche oder Zettelchen im Unterricht.

An den Tag meiner Einschulung erinnere ich mich, als wäre es gestern gewesen. Wir wurden alle namentlich auf die Bühne gerufen, Klasse für Klasse. Die Bühne war ohne Treppe, aber etwas erhöht. Einige fielen bei einem gekonnten Sprung nach oben hin, andere mussten sich auf Grund ihrer Größe helfen lassen und ich blamierte mich erst, als ich oben war. Das behalte ich jetzt für mich!
In unserer Klasse angekommen stellte ich fest, dass ich den gleichen Schulranzen wie eine Mitschülerin hatte und das machte sie sofort sympathisch!
Wie schnell die Zeit vergeht hat durchaus etwas Angsteinflößendes. Gerade noch in der 5. Klasse und schon im fernen Sibirien Da ich noch nicht genau weiß, wie es ausbildungsmäßig weitergehen wird, freue ich mich, wenn ich dafür eine Perspektive habe, auf die ich hin arbeiten kann. Wenn ich sicher weiß, wie es weiter geht.

Zur Sowjetzeit war in Russland Eigentum eine Art Fremdwort. So ziemlich alles gehörte dem Staat. Zunehmend werden Dinge, wie öffentliche Verkehrsmittel, Wohnungen, Häuser, etc. privatisiert.
Heute ist der Fahrer des Marschrutkas (das Sammeltaxi) also der Besitzer des Autos, das er fährt. Er legt Wert darauf, dass sein Auto nicht verdreckt oder kaputt gemacht wird.
Dass es am Respekt vor dem Eigentum anderer mangelt ist eine Beobachtung die man öfter macht, sicherlich nicht nur in Russland.

Eigenartigerweise ist die Mehrzahl der Verkäuferinnen in Russland ziemlich unfreundlich. Überwiegend diejenigen, die in einem Laden arbeiten, der nicht ihnen gehört. Sie erfüllen ihre einzige Pflicht durch ihre Anwesenheit und pünktliches Erscheinen. Ein freundliches Verhalten würde vielleicht dem Ladenbesitzer helfen, aber nicht ihrem Einkommen oder ihren Urlaubstagen. Die Kindergärtnerin von einem meiner beiden Mädels arbeitet 12 Stunden an fünf Wochentagen. Das ist vertraglich geregelt und für jeden Deutschen Ausbeutung pur. Wahnsinnige Arbeitszeiten und schlechte Bezahlungen unterstützen die Einstellung vieler Angestellter hier.

Ich würde Russland in dieser Hinsicht als entwicklungsbedürftig beschreiben. Man kann natürlich fragen, welches Land ist das nicht. In Deutschland aufgewachsen sind meine Vergleichsmöglichkeiten natürlich eingeschränkt. Vieles ist hier für mich doch sehr gewöhnungsbedürftig. Kleine Änderungsvorschläge in meinem Umfeld fallen kaum auf fruchtbaren Boden. Mir scheint, auch da gibt es eine gewisse Angst vor Veränderung.

Genug Philosophiert! Rita und ich haben heute zumindest mal kurz gesprochen. Ich habe sie gefragt ob alles in Ordnung ist, da sie die letzten Tage mir gegenüber etwas reserviert war. Darauf hin meinte sie alles wäre in Ordnung. Nach einigem Nachdenken erklärte sie mir aber, dass sie sich etwas schwer tut, wenn Leute krank sind und im Bett liegen. Für sie wäre es normal sich Medikamente zu kaufen und dann arbeiten zu gehen.

Anschließend erzählte sie mir von einem Mann, den ich neulich kennen lernen durfte. Sie sagte er hätte wohl Interesse an ihr sie fände ihn aber überhaupt nicht toll. Sie sagte das ging ihr immer so. Sie lernt jemanden kennen, aber hat immer etwas an ihm auszusetzen. Findet sie jemanden toll, will der nichts von ihr.
Das hörte sich so vertraut an und hätte genau so gut eine Sechzehnjährige sagen können.
Man liebt nicht von Anfang an. Es ist erst mal eine Frage der Harmonie. Man lernt sich zu lieben während der Beziehung und in der Ehe. So sagte sie.

Mein Problem der mangelnden Privatsphäre ist etwas komplexer , ich habe sie bisher nicht darauf angesprochen. Gerade liegt sie wieder neben mir auf der Couch im Wohnzimmer die eigentlich mein Bett ist, obwohl sie Hunger hat, Arbeiten muss und schlafen will, wie sie mir gerade noch berichtet hat. Irgendwie habe ich es noch nicht geschafft, sie auf das Thema anzusprechen. Vielleicht ist es auch einfach, dass ich nicht gerne alleine bin. Außerdem hilft sie mir auch beim Russischlernen und das ist wirklich viel Wert. Vermutlich muss ich auch einfach lernen damit umzugehen.

Die letzten Tage wurde ich medizinisch über Skype versorgt, da meine Ärztin aus Freiburg mich homöopathisch behandelt und ich meine eigene kleine „Reiseapotheke“ habe. Morgen werde ich wieder arbeiten. Und freue mich schon wieder auf die beiden Kleinen!




Donnerstag, 25. Oktober 2012

2 Monate..


Passend zu meinem zweimonatigen Bestehen in Ulan- Ude bin ich erst mal krank geworden und darf das Bett hüten. Dieser Blogeintrag hat lange auf sich warten lassen und um auch bloß nichts zu vergessen mache ich regelmäßig Notizen!


Zu aller Erst ....DAS BIN ICH:







Um der Reihe nach zu gehen, muss ich vom vergangenen Mittwoch berichten, an dem ich nachts um 12 einen Anruf bekommen habe: „ Pia LOS- PARTY!“ Ich war gerade im Schlafanzug und entspannt auf dem Bett vor einem schlechten Film eingenickt und natürlich sofort mit von der Partie! Nach 30 Minuten stand also vor der falschen Haustüre ein echter russischer Party-Wagen mit 40 Grad Plus, schlechter Musik und vier Kerlen. Leider nur drei davon auch in Partystimmung. Zum Glück war die Musik so laut, dass ich sie schon einen Block weiter weggehört habe und dann zu mir lotsen konnte. Über holprige Straßen geht es ab in den Club in dem, wie zu erwarten, an einem Mittwochabend relativ wenig los war. Am Eingang mussten wir klingeln und dann in den dritten Stock laufen. Oben angekommen empfing uns eine lustlose Dj-in und eine Flasche Wodka! Auf der Tanzfläche wurde dem leicht spastischen Tanzstiel freien Lauf gelassen und ich hatte meinen Spaß! Anschließend ging es zur Afterhour bei Flo (meinem deutschen Freund) und am nächsten Tag minimal übermüdet zur Arbeit. Aber es hat sich gelohnt!


Bei einem nächtlichen Spaziergang habe ich diese wundervolle Entdeckung gemacht:

Ein russisches DÖNER-Restaurant:





Samstag hatte ich dann meinen „großen Filmdreh“ im Stadtzentrum. Eigentlich sollte das Ganze ein Interview werden, stattdessen musste ich in hohen Schuhen über eine Mauer laufen und meinen Text sprechen. Das Schöne war, dass ich danach ganz viel Sushi essen durfte und ein Bild geschenkt bekommen habe das jetzt mein Zimmer dekoriert. Ich hoffe den fertigen Film hier zeigen zu können, weiß aber natürlich noch nicht, wann er ausgestrahlt wird.

In einer kurzen Pause habe ich mir dann noch etwas Gutes getan und bin Shoppen gegangen. Da es hier in der Stadt genau einen Laden gibt, der mir gefällt, war mein Endorphinhaushalt schnell wieder gedeckt.

Da zu meinen großen Talenten ja auch gehört, dass ich hier eindeutig zu viel kaputt mache, darf ich nicht vergessen von dem Kleinbrand in der Familienküche zu berichten, weil ich die Spaghetti, samt Tüte auf der heißen Herdplatte liegen lassen habe. Dummerweise haben die Spaghetti anschließend nach verbranntem Plastik geschmeckt.

Ich verbringe relativ viel Zeit in öffentlichen Verkehrsmitteln, da Stau zu bestimmten Tageszeiten so berechenbar ist, wie das Rita in meinem Bett einschläft, kann sich eine 10 Minütige fahrt locker vervierfachen. Dann und wann plumpst eine neue Babuschka auf den Platz neben mich und sitzt mit Eselsruhe noch halb auf meinem Schoß, da ein Platz in der Marschrutka nicht genug für sie und ihre Einkäufe ist.
Eine Beobachtung der letzten Tage war, dass es hier überwiegend weibliche Straßenbahnfahrerinnen gibt und weitestgehend nur männliche Marschrutkafahrer.
Dafür, dass den Fahrern der öffentlichen Verkehrsmittel die Handys an dem Kopf genäht zu sein scheinen, passieren hier verhältnismäßig wenige Unfälle.

So lustig die Situation im Bezug auf Rita und mich hier ist, die fehlende Privatsphäre mach mir schon auch zu schaffen. Jetzt wo ich krank bin wiederum bin ich doch dankbar, dass ich nicht alleine in einer Wohnung liege. Ich bin seid ein paar Tagen am überlegen, wie ich das Thema anspreche, aber werde eine Lösung finden.

Vor zwei Tagen haben wir bei Flo einen multikulturellen Abend gehabt durch die Zusammensetzung von: drei Russen, einer Buriatin, zwei Schweizern, zwei Deutschen, einer Engländerin, einem Finnen und einer Japanerin. Es wurde getrunken und geredet und war wirklich ein sehr schöner Abend. Mitten in der Nacht habe ich dann noch mit meiner Mama geskyped um ihr meine neuste Errungenschaft zu präsentieren!




Ansonsten habe ich in den letzten Tagen viel Zeit damit verbracht mich mit meinem Studium zu beschäftigen. Inzwischen habe ich mich weitestgehend für den Studiengang „ Psychology and Criminology“ entschieden.
Da es in Deutschland das Fach Kriminologie nur im Masterstudiengang gibt und es in England genau in dieser Kombination vereint gibt, wird es mich vermutlich/ hoffentlich also nach dem fernen Sibirien erst mal nach England verschlagen.
Da das Studium aber dort seinen Preis hat, sollte ich jetzt schon mal anfangen zu sparen! Für Spenden bin ich allerdings auch offen.



Meinen Tag beendete ich mit einem Heiratsantrag und einem Teller Nudelsalat nach Mamas-Rezept!

Sonntag, 14. Oktober 2012

Mondstrahl.


Wenn man von zu Hause, Freunden und Familie weg geht scheint sich sehr schnell zu zeigen, auf wen wirklich verlass ist. Mit dem Abitur trennen sich die Wege zwangsläufig. Nur die wichtigsten Menschen werden einen in Zukunft weiter begleiten. Das ist nichts neues, aber doch eine neue Erfahrung, zumindest für mich. Ich muss ehrlich gestehen ich vermisse Freiburg nicht sonderlich. Hier gibt es natürlich viele Dinge, die zu Hause anders laufen, aber alles hat Vor- und Nachteile.
Je mehr ich im Alltag ankomme, desto mehr holen mich meine Probleme aus der Vergangenheit ein. Bisher konnte ich die durch die neuen Eindrücke vor mir herschieben. Aber ich werde früher oder später mich mit ihnen Auseinandersetzen müssen.
Eine etwas schmerzliche Erfahrung ist das verlieren von Menschen, die man wirklich schätzt. Auch in diesem Zusammenhang ist die tatsächliche Entfernung von zu Hause entscheidend. Wenn es einem Freund irgendwo auf der Welt schlecht geht, ist es deutlich schwerer für ihn da zu sein. Und die oft sehr hilfreiche Umarmung muss irgendwie ersetzt werden, aber wie?
Wie findet man das gewisse Maß an Kontakt nach Hause ohne den Schwerpunkt auf dem neuen Leben zu verlieren?

Weil es zum Thema passt, dass sein neues Video ist und der beste Rapper Freiburgs:

http://www.youtube.com/watch?v=cJRp0ClGRTI



Weg von der Ernsthaftigkeit. Hier in Russland gibt es wahnsinnig viele Feiertage, darunter auch den Tag der Lehrer. Das bedeutet, so weit ich weiß, dass nicht gearbeitet wird. Anschließend feiern die Lehrer dann ausgiebig. Rita, die Lehrerin an einem Internat ist hatte als am Mittwoch frei. Die eigentliche Feier wurde aber auf Freitag verlegt und so kam es, dass sie Freitagnacht betrunken in der Wohnung getanzt hat. Das war nicht nur lustig anzusehen, sondern auch äußerst irritierend. Ich wurde genau darüber aufgeklärt, was sie getrunken hat und am nächsten Morgen über ihre Kopfschmerzen nicht wirklich verwundert. Aber sie hatte ihren Spaß!

Samstag habe ich mich dann mit einigen Freunden getroffen und wir haben uns ein Rap-Battle angehört. Da wir etwas später kamen, war das erste was wir von dem Programm mitbekamen ein Wettbewerb um zwei Eintrittskarten im Wert von 250 Rubel (rund 6 Euro).
Dabei mussten sich ein Junge und ein Mädchen auf der Bühne ausziehen. Wer am Ende mehr Teile ausgezogen hat, war der Gewinner.
Ich denke es reicht zu erwähnen, dass das Mädchen gewonnen hat, und in Strumpfhose auf der Bühne stand. Von ihrem Mut waren die Frauen und von ihrer Figur die Männer beeindruckt.
Der Russische Rap ist für mich ein ganz guter Zugang zur Sprache und hilft mir auch in meinem Hörverstehen sehr.

Anschließend sind wir zu einem deutschen Studenten nach Hause gegangen, da er alleine Wohnt ist sein zu Hause ein wunderbarer Anlaufpunkt für unsere Treffen. Ich bin sogar schon stolzer Besitzer eines Haustürschlüssels.
Wir saßen also im Wohnzimmer und haben uns auf Deutsch, Englisch und Russisch unterhalten. Es wurde Diskutiert, gelacht und getanzt (hauptsächlich von mir).
Es war wirklich ein schönes Beisammensein und ich freue mich schon diese ganzen tollen Leute bald wieder zu sehen.

Wie klein Ulan- Ude ist wurde mir bewusst, als Ilya ein Bahai- Freund ein Foto von Olja auf meinem Handy entdeckt hat und mir erzählte, dass sie zusammen zur Schule gegangen sind. Die ersten Jugendlichen in meinem Alter, die ich hier kennen gelernt habe kennen sich also schon seit 10 Jahren.

Ich habe hier aus verschiedenen Gründen mich an einen Taxifahrer gehalten, der mir sehr sympathisch war. Ich habe seine Nummer und er meine. Das er mich aber fast täglich anruft war nicht so wirklich geplant. Er ist ein älterer Mann und wirklich sehr nett aber soooo langsam macht mir das dann doch etwas Sorgen. So das ich entschieden haben nach Möglichkeit nur noch mit Freunden zusammen mit ihm zu fahren. Dazu kommt, dass ich nur selten verstehe, was er versucht mir zu erzählen, da seine Freisprechanlage schlecht, sein Russisch undeutlich und meine Russischkenntnisse nicht ausreichend sind.

Inzwischen ist das Wetter schon ordentlich winterlich. Ich trage meine 2. Jacke (kurze Erklärung: da mich hier im Winter rund - 40 grad erwarten habe ich mich mit drei Jacken eingekleidet und hoffe darauf, dass es dabei bleibt)
Es liegt schon einiges an Schnee und ich komme in eine Weihnachtliche Stimmung.- Ganz viel Liebe und so!

Die ältere „meiner“ beiden Mädchen hat vor ein paar Tagen ein Lied erfunden, es besteht aus einer Zeile, die 3 Mal wiederholt wird, Melodie ist eigentlich egal:

Alle Menschen, die auf der Erde wohnen, haben einen Mondstrahl in der Hand!


Damit verabschiede ich mich ins Bett!



Donnerstag, 11. Oktober 2012

SCHNEE!!!!!

Da der SCHNEE hier in Sibiren zu Erwarten war ist es niches besonderes für die Einwohner hier! Allerdings für eine Deutsche aus dem warmen Freiburg hat Oktober Schnee doch etwas spannendes!

Nicht nur Schmerzen vom Tanzen


Da ich mich so lange nicht gemeldet habe, weiß ich im Moment gar nicht wirklich, wo ich anfangen soll. Vielleicht damit, dass ich weiterhin geschockt bin, von den vielen betrunkenen Menschen, wie Rita morgens um 10 Feuer löscht, wie hier Autos in Häuser fahren, oder warum Rita jeden Abend neben mir einschläft.

Ich denke aber das heftigste Erlebnis der vergangenen Woche war mein Arzt besuch. Ich hatte mir im Tanzen vor gute einer Woche am Knie, vermutlich durch eine falsche Bewegung eine Verletzung zugezogen. Anfangs habe ich versucht das nicht überzubewerten, habe dann aber doch ein komisches Gefühl bekommen, als der Schmerz schlimmer wurde.
Daraufhin habe ich Rita nach einem Arzt gefragt. Und war auch direkt am nächsten Tag mit meiner Gastmama dort. Alles, was dann auf mich zu kam, lässt mich im Nachhinein, schon fast etwas Lachen, auch wenn mir während der Behandlung alles andere, als zu Lachen zumute war.

Das Behandlungszimmer des Arztes ist in der nähe unserer Wohnung und im Keller eines Colleges.
Es ist ein durch einen Vorhang getrennter Raum mit einem Schreibtisch und einer Liege, die mit einem alten Bettlaken bedeckt ist. Ich habe mich also ausgezogen, denn wie meine Gastmama mir übersetzte würde eine Ganzkörperbehandlung auf mich zukommen.

Zuerst wurde mein Energiefluss getestet und dann ging es auch schon los. Sämtliche Knochen wurden wieder eingerenkt, Organe wurden hin und her geschoben, mein Herz wurde untersucht, mein Augenmuskel wurde wieder hingerichtet und schließlich und endlich wurde der eingeklemmte Nerv in meinem Knie freigelegt. Das die Tränen in meinem Gesicht irgendwie auf Schmerzen hinweisen könnten wurde vollkommen übergangen. Stattdessen wurde während der Behandlung telefoniert und Fragen über Deutschland gestellt. Während er mir auf einen extrem schmerzhaften Punkt gedrückt hat, wollte er dann auch noch wissen, wie mein Papa heißt.Da mir aber so die Luft weg blieb, konnte ich ihm die Frage absolut nicht beantworten.

Zum Abschied gab es dann 500 Rubel (ca.13 Euro) von mir und den Hinweis, dass ich mich beim nächsten Mal vielleicht nicht schminken soll, von ihm. Das es kein nächstes Mal geben wird wollte ich ihm dann auch nicht mehr sagen. Für mich zählte nur noch, so schnell wie möglich aus dieser Folterkammer raus zu kommen.

Mein Schock wurde noch schlimmer, als nach mir ein schätzungsweise Fünfjähriger in den Behandlungsraum kam. Er schien schon öfter da gewesen zu sein und hatte schon beim Betreten des Raumes angefangen zu weinen und um sich zu schlagen.

Hier der Trailer eines sehr empfehlenswerten Films:


Bei 1.20 min versteht man den Zusammenhang zu meinem Arztbesuch!

Das Ergebnis dieser Tortur, einen eingerenkten Rücken und Knieschmerzen plus Schock und einen schönen Bauch:






Um auch etwas Lustiges zu erzählen..
Da hier der Herbst in vollem Gange ist und die Blätter kräftig von den Bäumen fallen gibt es seid ein paar Tagen hier einige Arbeiter, die kleine Laubhaufen zusammenfegen und diese anschließend anzünden. Morgens um 10 war also unsere ganze Wohnung eingeräuchert, da vor unserem Haus vier große Bäume stehen. Rita fand das gar nicht witzig und hat die Arbeiter erst mal vom Balkon aus mehr oder WENIGER freundlich darauf hingewiesen, dass sie das doch bitte sein lassen sollen.
Als diese darauf hin ihrer Arbeit weiter nachgegangen sind, hat Rita sich einen Mantel übergezogen einen Eimer voll Wasser genommen, ist die Treppe runter gestiefelt und hat das Feuer eben gelöscht.

Um bei Rita zu bleiben, kann ich noch erzählen, dass sie sich in letzter Zeit angewöhnt hat, vor dem Fernseher einzuschlafen. Da der Fernseher in meinem Zimmer ist und mein Bett das Sofa ist, liegt sie also jeden Abend neben mir. Adieu Privatsphäre!
Allerdings habe ich meinen Spaß daran gefunden mir Methoden auszudenken sie so zu wecken, dass sie nicht merkt, dass ich es war. Entweder werfe ich ein Kissen auf sie und tue anschließend so als würde ich schlafen. Oder ich knalle die Balkontüre zu und renne schnell aus dem Zimmer und schiebe es danach auf den Wind. Irgendwie funktioniert es immer.

Nicht nur für mich, sondern auch das Lokale Fernsehen war das Folgende Bild interessant. Ein Auto, dass waagerecht in einem Haus stand. Wie genau es dazu kam will ich eigentlich gar nicht genau wissen, aber es gibt keine Verletzen nur einige Leute, die unter Schock stehen.

Wunderbar anzusehen sind immer noch oder immer mehr die Sonnenuntergänge, hier ein Foto aus Ritas Zimmer:





Ganz stolz bin ich über meine zwei neuen, total überflüssigen Eroberungen:




Zum Schluss muss ich natürlich von meinem Highlight der Woche berichten. Samstagabend in einem russischen Club. Sieben Stunden auf 12cm hohen Highheels und billigen Wodka für meine Mädels. Wir waren acht Mädels, Eine unterschiedlicher als die Andere, bis auf die zwei Zwillinge, die ich nur an der Farbe ihres Lippenstifts unterscheiden konnte.
Nach fünf Minuten in dem für Freiburger-Verhältnisse großen Club war mir schon klar, was den größten Unterschied zu einem deutschen Club macht- Man kann nicht klar sagen, wer die professionellen Gogo- Tänzerinnen sind und wer einfach nur aus Spaß an der Freude halb nackt auf der Tanzfläche steht und unbeschreiblich aufreizend tanzt. Von der Frauenquote allerdings können deutsche Clubs nur träumen, denn es gab definitiv doppelt so viele Frauen wie Männer.

Mit drei von den sieben Mädels habe ich mich sehr gut verstanden und hatte wirklich meinen Spaß. Ich konnte Tanzen und einfach den Moment genießen. Da weit und breit kein attraktiver Kerl zu sehen war, habe ich mich, im Nachhinein betrachtet auch das ein oder andere Mal ohne Scham blamiert.

Hier ein kleiner Videoeindruck:



PS: der schwarze Gogo- Tänzer ist der einzige Schwarze der Stadt und so bekannt wie kein Anderer Mann der Stadt.

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.



Darf ich vorstellen, meine Eltern... und ich:



Der Kontakt nach hause beschränkt sich zwar auf Skype, aber wir sind uns alle doch sehr nah.
In diesem Punkt bin ich der Technik sehr dankbar, denn das macht die Entfernung deutlich leichter.
Allerdings hat meine Gastmama nicht ganz unrecht, dass es durch die Kontakte nach Hause, wiederum schwer ist sich auf das neue Leben vollständig einzulassen.
Auch im (Skype)Gespräch mit einer guten Freundin, die gerade für ein Jahr in China ist, wurde deutlich, wie klein Distanzen durch das Internet werden.
Wir sind uns einig, wie wichtig es ist unsere Kontakte von zu Hause etwas einzuschränken um wirklich in unserer neuen Umgebung anzukommen.

Mir fällt auf, dass ich doch noch sehr viele Kontakte habe, mit denen ich mich auf deutsch unterhalte. Das will ich in nächster Zeit in Angriff nehmen, damit ich die Chance die ich hier habe auch wirklich nutze. Gerade kam Rita nach Hause und eine der täglichen Talkshows hat gerade begonnen. Rita fragte mich worum es geht und ich konnte ihr zwar erklären worum es geht, aber weder Grammatikalisch korrekt, noch über die grobe Handlung heraus. Aber allein das ist schon ein deutlicher Fortschritt.

Meine Gastmama ist im Moment für eine Woche in Novosibirsk (2 Tage mit dem Zug von Ulan-Ude entfernt). Inzwischen fällt es mir zwar nicht mehr ganz so schwer, wie beim ersten Mal aber trotzdem fehlt sie mir hier wirklich sehr.

Inzwischen habe ich mich wieder erholt, von dem Bus und Waschmaschinen-Vorfall. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass es nicht unbedingt ratsam ist alleine durch die Stadt zu laufen. Deswegen bewege ich mich hier nach 9 Uhr eigentlich entweder nur in Gruppen oder mit dem Taxi.
Manche Leute würden das für übervorsichtig halten, aber ich werde von allen Seiten gewarnt und muss es nicht unbedingt riskieren in noch mehr unangenehme Situationen zu kommen.

Freitag gehe ich mit Olja und noch ein paar Anderen zum ersten Mal in die Disco. Mal sehen was dabei auf mich zukommt. Ich werde Bericht erstatten! ;)


Samstag, 29. September 2012

Hard times..


Heute hatte ich meine erste richtigeKrise. Bei dem Versuch die Wäsche zu waschen, habe ich das ganze Badund die Wohnung der Untermieterin unter Wasser gesetzt. Ein Schlauchunserer Maschine war kaputt, schon vor einiger Zeit. In der Annahme,dass der inzwischen wieder repariert wurde, habe ich heute alsounbeirrt meine Wäsche gewaschen. Das dem nicht so war erfuhr ichdann dank der Frau unter uns, die wie wild an die Tür geklopft hat.Nachdem der Schaden in unserer Wohnung dann irgendwie behoben war,stellte sich heraus, dass unten doch ein etwas größerer Schadengeblieben ist. Rita, die von alledem nichts wusste, wurde dann inmeinem Auftrag von meiner Gastmama vorgewarnt. Wutbeladen hat siemich dann gleich angerufen. Warum, wieso und weshalb?!
Dass es mir unwahrscheinlich leidtat,war in dem Moment auch egal. Vor Verzweiflung und dem ganzen Stresssind mir dann nur noch die Tränen gekommen.
Rita hatte mir vor einiger Zeit gesagt,ich soll nicht ohne sie waschen. Das habe ich aber mit der defektenWaschmaschine verbunden und heute wieder alleine gewaschen.
Vermutlich war das Ganze ein riesenMissverständnis, dank meiner mangelhaften Russischkenntnisse. Ritakam dann von dem Geburtstag ihrer Tochter direkt nach Hause, obwohlich ihr deutlich gesagt habe, dass sie jetzt nichts machen kann. ZumGlück mit einem Mann in Begleitung, den ich zwar nicht kannte, abersich als gutes Schutzschild erwiesen hat.
Am Ende haben die Beiden sich übermein russisches Geheul köstlich amüsiert und wollten mich noch mitauf den Geburtstag nehmen. Dass ich darauf keine Lust mehr hatte,mussten sie dann allerdings akzeptieren.
Das so etwas eher untypisch fürDeutschland ist und das ich hier, allein in einem fremden Land in soeine Situation kam, war wirklich heftig. Natürlich habe ist darausgelernt Unteranderem auch, dass das russische Temperament nicht zuunterschätzen ist.
Jetzt kann ich also nur noch beten,dass meine Versicherung den Schaden, bei der Frau unter unsübernimmt.

Nicht nur heute hatte ich ein echtheftiges Erlebnis.

Gestern auf dem Weg zu einerVerabredung, ich wollte gerade im Bus bezahlen, hat mir dochtatsächlich ein Mann unter den Rock gefasst.
Gleich zwei Mal hintereinander. Erstwar ich irritiert und dachte ich bin irgendwo dran gestoßen, beimzweiten Mal habe ich ihm dann ordentlich auf die Hand gehauen. Ichwar die ganze Zeit wahnsinnig irritiert, aber habe ihn böse so böseangeschaut, wie vermutlich noch nie jemand anderen. Seine Reaktiondarauf war neben einem dritten Versuch, von dem ihn sein Freundabgehalten hat, dass er seinen Finger auf die Lippen gelegt hat undnur „psst“ gesagt hat.
Das ich im Grunde mit meinem Schweigengenau seinem „Wunsch“ gefolgt bin, habe ich erst viel Späterrealisiert. Aber ich war neben meinem Entsetzen und der damitverbundenen Sprachlosigkeit, auch Sprachlich überhaupt nicht in derLage ihn so richtig zur „SAU“ zu machen.
Mittlerweile hat man mir das Schimpfengelehrt und ich bin auf das nächste Mal, dass es hoffentlich nichtgeben wird, bestens vorbereitet!- Danke Olja!

Der restliche Tag gestern war ziemlichlang, da ich morgens schon die Kinder in den Kindergarten gebrachthabe, um meine Gastmutter zu unterstützen, die sich ordentlicherkältet hat. Deswegen habe ich zum ersten Mal auch dort geschlafenum dann morgens um halb neun die Kinder wegzubringen. Die kleinereder Beiden hat sich, aus verschiedenen Gründen, noch nicht ganz anden Kindergarten gewöhnen können und so kam es, dass ich einigeStunden mit ihr im Kindergarten verbracht habe. Das war eigentlicheine ganz lustige Erfahrung. Bei 28 Grad habe ich mich zu Todegeschwitzt und habe den halben Vormittag Kindergarten Programmmiterlebt. Von Tränen, weil einem Kind etwas kaputt gemacht wurde,über Tränen, weil sich zwei um etwas gestritten haben, überTränen, weil ein Kind einem Anderen wehgetan hat, über Tränen,weil die Mama vermisst wird, über Tränen, weil das Essen nichtschmeckt, über Tränen weil – Ach keine Ahnung!
Ob das normal ist, dass im erstenKindergarten Jahr so viel geweint wird, weiß ich nicht.
Anschließend sind wir zum Singen inden Sportsaal gegangen. Irgendwie grotesk. Dort wartete eine ArtMusiklehrerin auf uns. Ich hatte Hüpfmatten und Bällebad erwartet,damit die Kinder sich richtig austoben können, und war bei demAnblick des leeren Raumes (Teppichboden, Stühle und Klavier)ordentlich enttäuscht.

Danach musste ich mich um meineVisums-Verlängerung kümmern, da ich bisher nur ein dreimonatigesVisum besitze. Das war dann auch wieder ein richtiges Hin und Her,dank Schlafmangel und Rückenschmerzen vom gestrigen Training habeich dann gestern zum ersten Mal seid Langem wieder relativ frühgeschlafen.

Heute habe ich mich dann mit Olja undihrem besten Freund getroffen. Das war ein superschöner und lustigerNachmittag. Gesprochen wurde in drei Sprachen und dazu noch wie wildgestikuliert.
Das macht Freude! Ein paar Worte zuOlja. Inzwischen würde ich sie wirklich als Freundin bezeichnen undes ist so schön, sie zu kennen. Wir erzählen uns alles, haben vielSpaß und auch wenn wir bestimmt nicht immer alles verstehen, habenwir uns einfach sehr gern.
Es tut mir gut eine Freundin in meinemAlter zu haben und ich bin sehr froh, dass wir uns so gut verstehen.

Damit wünsche ich eine gute Nacht!

Donnerstag, 27. September 2012

POST aus Germany


Ich habe gestern mein 20 Kg Paket aus Deutschland empfangen. Es war ein wunderbares Gefühl, mir mit meinem eigenen Föhn anschließend die Haare zu föhnen, und den Luxus einen Glätteisens vollkommen auszukosten. Das ich eine etwas negative Beziehung zu russischen Föhnen habe liegt allerdings daran, das Ritas in meiner Hand halbwegs explodiert ist, weil die gute Frau ihre Haare auf der Rückseite des Föhns nicht entfernt hat.
Seitdem ist eine gewisse Angst mit dem Haare Föhnen verbunden.


Danke an Mama und Papa


Ansonsten kann ich heute von einer sehr positiven Trainingseinheit mit meinen Schülern erzählen. Wir sind ein ganzes Stück vorangekommen. Aus Zeitgründen ist es wichtig, das Alle das gelernte immer wiederholen. Wir verpacken das mit dem Wort Hausaufgabe und in der nächsten Stunde können alle die neuen Schritte. In Deutschland undenkbar!
Natürlich liegt es auch daran, dass es den Kindern spaß macht das neu erlernte zu wiederholen, aber das wirklich die Mehrheit die Schritte perfekt beherrscht hat mich doch sehr verwundert.
Mir macht das Tanzen dann auch gleich noch viel mehr Spaß, weil ich eine gewisse Lernbereitschaft und Freude entgegengebracht bekomme.


Und das ist mein Blick auf dem Nachhauseweg von der Schule

Heute Abend schlafe ich bei meiner Gastfamilie, damit ich die Kinder schon morgens in den Kindergarten bringen kann. Das ist fast wie übernachten in der Grundschule. Ich finde es superspannend und wirklich aufregend. Meine Gastmama ist wie die beste Freundin, mit der dann noch gequatscht wird. Superschönes Gefühl, ein Teil der Familie zu sein.

Seid ein paar Tagen habe ich wahnsinnig Probleme zu schlafen und schlage mir die halbe Nacht um die Ohren ohne schlaf. Dem entsprechend bin ich dann auch tagsüber fit. Bei Tipps und Tricks, immer her mit den Kommentaren!
Danke schon Mal im Voraus!

Gestern Abend war ich mit Olja und anderen Studenten Chinesisch essen. Mit uns waren noch zwei Deutsche, das war wirklich toll! Da wir uns natürlich viel zu erzählen hatten. Nebenbei war das Essen auch wahnsinnig lecker und wir konnten mit kugelrundem Bauch und nur 5 Euro weniger in der Tasche nach 3 gesprächigen Stunden das Restaurant verlassen. Typisch russisch sind wir dann erst mal noch spazieren gegangen. Da ich kein großer Fan des Laufens bin, hatte ich nur begrenzt spaß an dem Ganzen, aber es war wirklich schön mich mit den beiden deutschen Jungs auszutauschen.

Aktuell habe ich einen Buchtipp. Von Michael Lukas Moeller- Die Wahrheit beginnt zu zweit!
Es geht vorwiegend um Ansätze, das Gespräch in der Beziehung zu verbessern. Vorwiegend wird mit dem Zwiegespräch gearbeitet. Es ist interessant, wenn man sich für Beziehungen, Ehe oder auch einfach nur zwischenmenschliche Beziehungen interessiert. Viele Dinge sind Wiederholung, aber wie Tschuangste sagt Alle streben danach zu ergreifen, was sie nicht wissen, keiner strebt danach zu ergreifen, was er schon weiß“, hat auch die reine Wiederholung ihre Vorteile.