Samstag, 29. September 2012

Hard times..


Heute hatte ich meine erste richtigeKrise. Bei dem Versuch die Wäsche zu waschen, habe ich das ganze Badund die Wohnung der Untermieterin unter Wasser gesetzt. Ein Schlauchunserer Maschine war kaputt, schon vor einiger Zeit. In der Annahme,dass der inzwischen wieder repariert wurde, habe ich heute alsounbeirrt meine Wäsche gewaschen. Das dem nicht so war erfuhr ichdann dank der Frau unter uns, die wie wild an die Tür geklopft hat.Nachdem der Schaden in unserer Wohnung dann irgendwie behoben war,stellte sich heraus, dass unten doch ein etwas größerer Schadengeblieben ist. Rita, die von alledem nichts wusste, wurde dann inmeinem Auftrag von meiner Gastmama vorgewarnt. Wutbeladen hat siemich dann gleich angerufen. Warum, wieso und weshalb?!
Dass es mir unwahrscheinlich leidtat,war in dem Moment auch egal. Vor Verzweiflung und dem ganzen Stresssind mir dann nur noch die Tränen gekommen.
Rita hatte mir vor einiger Zeit gesagt,ich soll nicht ohne sie waschen. Das habe ich aber mit der defektenWaschmaschine verbunden und heute wieder alleine gewaschen.
Vermutlich war das Ganze ein riesenMissverständnis, dank meiner mangelhaften Russischkenntnisse. Ritakam dann von dem Geburtstag ihrer Tochter direkt nach Hause, obwohlich ihr deutlich gesagt habe, dass sie jetzt nichts machen kann. ZumGlück mit einem Mann in Begleitung, den ich zwar nicht kannte, abersich als gutes Schutzschild erwiesen hat.
Am Ende haben die Beiden sich übermein russisches Geheul köstlich amüsiert und wollten mich noch mitauf den Geburtstag nehmen. Dass ich darauf keine Lust mehr hatte,mussten sie dann allerdings akzeptieren.
Das so etwas eher untypisch fürDeutschland ist und das ich hier, allein in einem fremden Land in soeine Situation kam, war wirklich heftig. Natürlich habe ist darausgelernt Unteranderem auch, dass das russische Temperament nicht zuunterschätzen ist.
Jetzt kann ich also nur noch beten,dass meine Versicherung den Schaden, bei der Frau unter unsübernimmt.

Nicht nur heute hatte ich ein echtheftiges Erlebnis.

Gestern auf dem Weg zu einerVerabredung, ich wollte gerade im Bus bezahlen, hat mir dochtatsächlich ein Mann unter den Rock gefasst.
Gleich zwei Mal hintereinander. Erstwar ich irritiert und dachte ich bin irgendwo dran gestoßen, beimzweiten Mal habe ich ihm dann ordentlich auf die Hand gehauen. Ichwar die ganze Zeit wahnsinnig irritiert, aber habe ihn böse so böseangeschaut, wie vermutlich noch nie jemand anderen. Seine Reaktiondarauf war neben einem dritten Versuch, von dem ihn sein Freundabgehalten hat, dass er seinen Finger auf die Lippen gelegt hat undnur „psst“ gesagt hat.
Das ich im Grunde mit meinem Schweigengenau seinem „Wunsch“ gefolgt bin, habe ich erst viel Späterrealisiert. Aber ich war neben meinem Entsetzen und der damitverbundenen Sprachlosigkeit, auch Sprachlich überhaupt nicht in derLage ihn so richtig zur „SAU“ zu machen.
Mittlerweile hat man mir das Schimpfengelehrt und ich bin auf das nächste Mal, dass es hoffentlich nichtgeben wird, bestens vorbereitet!- Danke Olja!

Der restliche Tag gestern war ziemlichlang, da ich morgens schon die Kinder in den Kindergarten gebrachthabe, um meine Gastmutter zu unterstützen, die sich ordentlicherkältet hat. Deswegen habe ich zum ersten Mal auch dort geschlafenum dann morgens um halb neun die Kinder wegzubringen. Die kleinereder Beiden hat sich, aus verschiedenen Gründen, noch nicht ganz anden Kindergarten gewöhnen können und so kam es, dass ich einigeStunden mit ihr im Kindergarten verbracht habe. Das war eigentlicheine ganz lustige Erfahrung. Bei 28 Grad habe ich mich zu Todegeschwitzt und habe den halben Vormittag Kindergarten Programmmiterlebt. Von Tränen, weil einem Kind etwas kaputt gemacht wurde,über Tränen, weil sich zwei um etwas gestritten haben, überTränen, weil ein Kind einem Anderen wehgetan hat, über Tränen,weil die Mama vermisst wird, über Tränen, weil das Essen nichtschmeckt, über Tränen weil – Ach keine Ahnung!
Ob das normal ist, dass im erstenKindergarten Jahr so viel geweint wird, weiß ich nicht.
Anschließend sind wir zum Singen inden Sportsaal gegangen. Irgendwie grotesk. Dort wartete eine ArtMusiklehrerin auf uns. Ich hatte Hüpfmatten und Bällebad erwartet,damit die Kinder sich richtig austoben können, und war bei demAnblick des leeren Raumes (Teppichboden, Stühle und Klavier)ordentlich enttäuscht.

Danach musste ich mich um meineVisums-Verlängerung kümmern, da ich bisher nur ein dreimonatigesVisum besitze. Das war dann auch wieder ein richtiges Hin und Her,dank Schlafmangel und Rückenschmerzen vom gestrigen Training habeich dann gestern zum ersten Mal seid Langem wieder relativ frühgeschlafen.

Heute habe ich mich dann mit Olja undihrem besten Freund getroffen. Das war ein superschöner und lustigerNachmittag. Gesprochen wurde in drei Sprachen und dazu noch wie wildgestikuliert.
Das macht Freude! Ein paar Worte zuOlja. Inzwischen würde ich sie wirklich als Freundin bezeichnen undes ist so schön, sie zu kennen. Wir erzählen uns alles, haben vielSpaß und auch wenn wir bestimmt nicht immer alles verstehen, habenwir uns einfach sehr gern.
Es tut mir gut eine Freundin in meinemAlter zu haben und ich bin sehr froh, dass wir uns so gut verstehen.

Damit wünsche ich eine gute Nacht!

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