Mittwoch, 12. Dezember 2012

Es ist nicht alles Gold, was glänzt!


Wie im Rausch sind die Tage in Deutschland vergangen.
Alles begann mit einer wirklich anstrengenden Anreise nach Berlin. Dort angekommen schossen mir die unterschiedlichsten Gedanken in den Kopf. Ich wollte letztendlich wirklich nur zu meiner Mama, war nervlich am Ende und todmüde. Als ich dann nach knapp 24 Stunden in Hamburg am Bahnhof ankam, meine Mama in den Arm nehmen konnte, wollte ich nur noch weinen. Es war einfach ein wahnsinnig unrealistisches Gefühl, tatsächlich meiner Mutter gegenüberzustehen oder sie nach Lust und Liebe in den Arm zu nehmen.

Am nächsten Morgen kam direkt ein guter Freund zu Besuch in unser Hotel zum Frühstück. Danach wurde Hamburgs Innenstadt ausführlich genossen und der ein oder andere Euro liegen gelassen. Da die Läden in Ulan- Ude nicht sonderlich meinen Geschmack treffen, war das wie im Paradies.

Am Tag drauf ging es zu „Struss und Partner“, der eigentliche Grund für die Reise in die Heimat. Dort wurden wir schon am Eingang superfreundlich begrüßt. Nach einer kurzen Einführung fand ich mich in einem kleinen Zimmer mit Schreibtisch, Süßigkeiten, Getränken und einer menge Arbeit wieder.
Ich sollte nun Persönlichkeitstests, Interessentests und IQ Tests machen. Zwischendurch hatte ich noch ein langes Gespräch, indem ich viel über mich als Mensch preisgab. Gegen 16 Uhr kam meine Mama dazu und wir erfuhren die Ergebnisse meiner Tests und mehr über die Einschätzung meiner Person.

Es war interessant von einer im Grunde völlig fremden Person ein so zutreffendes Persönlichkeitsprofil erstellt zu bekommen. Ich konnte in keinem Punkt widersprechen.
In meinem Wunsch Psychologie zu studieren wurde ich bestätigt. Und hatte sogar die Empfehlung für die Medical -School Hamburg und eine Menge anderer Informationen und Optionen in einem Ordner zusammengesammelt bekommen. Die Medical School bietet den Studiengang angewandte Psychologie an, ist allerdings kostenpflichtig und deswegen bedeutet es harte Arbeit um dort einen Studienplatz zu bekommen.

Am Tag darauf ging es schon morgens von Hamburg zurück nach Berlin. Meiner Mama winkte ich aus dem Zug noch kurz zu. Das Weinen habe ich erst später nachgeholt, da wir uns vorgenommen haben Tränen zu vermeiden. In Berlin wurde ich dann von einer guten Freundin abgeholt. Wir aßen Sushi, tranken Tee und hatten ganz viel Zeit zu reden. Es war ein sehr schönes Wiedersehen nach langer Zeit. Danach traf ich einen alten Schulfreund, einer meiner längsten und treusten Freunde. Wir fuhren mit seinem Auto in die Stadt und machten uns auf die Suche nach einem neuen Piercing für mich. Wir hatten viel Spaß, aber auch die Zeit mit ihm war leider viel zu kurz. Gegen Abend besuchte ich dann eine gute Freundin im Krankenhaus. Eigentlich war unser Treffen deutlich anders geplant, aber wir hatten trotzdem ein paar nette Stunden zusammen. Anschließend ging es zu ihren Mitbewohnern in die WG. Mit ein paar Freundinnen, der beiden Jungs solle ich die Partyszene Berlins kennenlernen. Wir scheiterten allerdings schon an der ersten Türsteherin. Nach dem zweiten Versuch und kalten Füßen entschieden wir uns dann doch auf den Rückweg zu machen. Da es schon langsam wieder morgen wurde, hieß es nach einer schlaflosen Nacht auch schon schnell wieder Abschied nehmen von Deutschland.

Ich machte mich morgens auf den Weg zum Flughafen Berlin Tegel, mit einem 28 Kg schweren Koffer plus Reisetasche kämpfte ich mich durch den Schnee zur U-Bahnstation. Total übermüdet stand ich irgendwann in Moskau vor einem Mitarbeiter der Fluggesellschaft und bettelte ihn an, mir das Übergewicht von 8Kg durchgehen zu lassen, doch der Mann kannte kein Erbamen. Ein paar Kilo konnte ich noch im Handgepäck unterbringen und musste letzten Endes nur 2Kg Übergewicht zahlen.
Schon in diesem Moment vermisste ich Deutschland, dank des netten Mitarbeiters in Berlin, der mich keinen Cent zahlen lassen hat und sich sogar noch um einen Fensterplatz für mich gekümmert hat.

Die letzten Tage sind durchzogen von Bauchweh und der Sehnsucht nach zu Hause.
Flo bereitet sich jeden Tag ein bisschen mehr auf die lang ersehnte Heimreise vor. Und ich werde mich stück für Stück wieder aus diesem Loch rausholen müssen, in das ich jetzt gefallen bin.

Mein Fazit der Deutschlandreise ist leider, dass egal wie toll die fünf Tage waren, das womit man danach zu kämpfen hat steht in keinem Verhältnis und ich kann nur ans Herz legen es mir nicht gleich zu tun.

Trotzdem möchte ich mich bei allen treuen Freunden bedanken für die schönen Stunden und ganz besonders bei meiner Mama- einfach für alles!

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