Wie
im Rausch sind die Tage in Deutschland vergangen.
Alles
begann mit einer wirklich anstrengenden Anreise nach Berlin. Dort
angekommen schossen mir die unterschiedlichsten Gedanken in den Kopf.
Ich wollte letztendlich wirklich nur zu meiner Mama, war nervlich am
Ende und todmüde. Als ich dann nach knapp 24 Stunden in Hamburg am
Bahnhof ankam, meine Mama in den Arm nehmen konnte, wollte ich nur
noch weinen. Es war einfach ein wahnsinnig unrealistisches Gefühl,
tatsächlich meiner Mutter gegenüberzustehen oder sie nach Lust und
Liebe in den Arm zu nehmen.
Am
nächsten Morgen kam direkt ein guter Freund zu Besuch in unser Hotel
zum Frühstück. Danach wurde Hamburgs Innenstadt ausführlich
genossen und der ein oder andere Euro liegen gelassen. Da die Läden
in Ulan- Ude nicht sonderlich meinen Geschmack treffen, war das wie
im Paradies.
Am
Tag drauf ging es zu „Struss und Partner“, der eigentliche Grund
für die Reise in die Heimat. Dort wurden wir schon am Eingang
superfreundlich begrüßt. Nach einer kurzen Einführung fand ich
mich in einem kleinen Zimmer mit Schreibtisch, Süßigkeiten,
Getränken und einer menge Arbeit wieder.
Ich
sollte nun Persönlichkeitstests, Interessentests und IQ Tests
machen. Zwischendurch hatte ich noch ein langes Gespräch, indem ich
viel über mich als Mensch preisgab. Gegen 16 Uhr kam meine Mama dazu
und wir erfuhren die Ergebnisse meiner Tests und mehr über die
Einschätzung meiner Person.
Es
war interessant von einer im Grunde völlig fremden Person ein so
zutreffendes Persönlichkeitsprofil erstellt zu bekommen. Ich konnte
in keinem Punkt widersprechen.
In
meinem Wunsch Psychologie zu studieren wurde ich bestätigt. Und
hatte sogar die Empfehlung für die Medical -School Hamburg und eine
Menge anderer Informationen und Optionen in einem Ordner
zusammengesammelt bekommen. Die Medical School bietet den Studiengang
angewandte Psychologie an, ist allerdings kostenpflichtig und
deswegen bedeutet es harte Arbeit um dort einen Studienplatz zu
bekommen.
Am
Tag darauf ging es schon morgens von Hamburg zurück nach Berlin.
Meiner Mama winkte ich aus dem Zug noch kurz zu. Das Weinen habe ich
erst später nachgeholt, da wir uns vorgenommen haben Tränen zu
vermeiden. In Berlin wurde ich dann von einer guten Freundin
abgeholt. Wir aßen Sushi, tranken Tee und hatten ganz viel Zeit zu
reden. Es war ein sehr schönes Wiedersehen nach langer Zeit. Danach
traf ich einen alten Schulfreund, einer meiner längsten und treusten
Freunde. Wir fuhren mit seinem Auto in die Stadt und machten uns auf
die Suche nach einem neuen Piercing für mich. Wir hatten viel Spaß,
aber auch die Zeit mit ihm war leider viel zu kurz. Gegen Abend
besuchte ich dann eine gute Freundin im Krankenhaus. Eigentlich war
unser Treffen deutlich anders geplant, aber wir hatten trotzdem ein
paar nette Stunden zusammen. Anschließend ging es zu ihren
Mitbewohnern in die WG. Mit ein paar Freundinnen, der beiden Jungs
solle ich die Partyszene Berlins kennenlernen. Wir scheiterten
allerdings schon an der ersten Türsteherin. Nach dem zweiten Versuch
und kalten Füßen entschieden wir uns dann doch auf den Rückweg zu
machen. Da es schon langsam wieder morgen wurde, hieß es nach einer
schlaflosen Nacht auch schon schnell wieder Abschied nehmen von
Deutschland.
Ich
machte mich morgens auf den Weg zum Flughafen Berlin Tegel, mit einem
28 Kg schweren Koffer plus Reisetasche kämpfte ich mich durch den
Schnee zur U-Bahnstation. Total übermüdet stand ich irgendwann in
Moskau vor einem Mitarbeiter der Fluggesellschaft und bettelte ihn
an, mir das Übergewicht von 8Kg durchgehen zu lassen, doch der Mann
kannte kein Erbamen. Ein paar Kilo konnte ich noch im Handgepäck
unterbringen und musste letzten Endes nur 2Kg Übergewicht zahlen.
Schon
in diesem Moment vermisste ich Deutschland, dank des netten
Mitarbeiters in Berlin, der mich keinen Cent zahlen lassen hat und
sich sogar noch um einen Fensterplatz für mich gekümmert hat.
Die
letzten Tage sind durchzogen von Bauchweh und der Sehnsucht nach zu
Hause.
Flo
bereitet sich jeden Tag ein bisschen mehr auf die lang ersehnte
Heimreise vor. Und ich werde mich stück für Stück wieder aus
diesem Loch rausholen müssen, in das ich jetzt gefallen bin.
Mein
Fazit der Deutschlandreise ist leider, dass egal wie toll die fünf
Tage waren, das womit man danach zu kämpfen hat steht in keinem
Verhältnis und ich kann nur ans Herz legen es mir nicht gleich zu
tun.
Trotzdem
möchte ich mich bei allen treuen Freunden bedanken für die schönen
Stunden und ganz besonders bei meiner Mama- einfach für alles!
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