Passend zu meinem zweimonatigen
Bestehen in Ulan- Ude bin ich erst mal krank geworden und darf das
Bett hüten. Dieser Blogeintrag hat lange auf sich warten lassen und
um auch bloß nichts zu vergessen mache ich regelmäßig Notizen!
Um der Reihe nach zu gehen, muss ich
vom vergangenen Mittwoch berichten, an dem ich nachts um 12 einen
Anruf bekommen habe: „ Pia LOS- PARTY!“ Ich war gerade im
Schlafanzug und entspannt auf dem Bett vor einem schlechten Film
eingenickt und natürlich sofort mit von der Partie! Nach 30 Minuten
stand also vor der falschen Haustüre ein echter russischer
Party-Wagen mit 40 Grad Plus, schlechter Musik und vier Kerlen.
Leider nur drei davon auch in Partystimmung. Zum Glück war die Musik
so laut, dass ich sie schon einen Block weiter weggehört habe und
dann zu mir lotsen konnte. Über holprige Straßen geht es ab in den
Club in dem, wie zu erwarten, an einem Mittwochabend relativ wenig
los war. Am Eingang mussten wir klingeln und dann in den dritten
Stock laufen. Oben angekommen empfing uns eine lustlose Dj-in und
eine Flasche Wodka! Auf der Tanzfläche wurde dem leicht spastischen
Tanzstiel freien Lauf gelassen und ich hatte meinen Spaß!
Anschließend ging es zur Afterhour bei Flo (meinem deutschen Freund)
und am nächsten Tag minimal übermüdet zur Arbeit. Aber es hat sich
gelohnt!
Bei einem nächtlichen Spaziergang habe ich diese wundervolle Entdeckung gemacht:
Ein russisches DÖNER-Restaurant:
Samstag hatte ich dann meinen „großen
Filmdreh“ im Stadtzentrum. Eigentlich sollte das Ganze ein
Interview werden, stattdessen musste ich in hohen Schuhen über eine
Mauer laufen und meinen Text sprechen. Das Schöne war, dass ich
danach ganz viel Sushi essen durfte und ein Bild geschenkt bekommen
habe das jetzt mein Zimmer dekoriert. Ich hoffe den fertigen Film
hier zeigen zu können, weiß aber natürlich noch nicht, wann er
ausgestrahlt wird.
In einer kurzen Pause habe ich mir dann
noch etwas Gutes getan und bin Shoppen gegangen. Da es hier in der
Stadt genau einen Laden gibt, der mir gefällt, war mein
Endorphinhaushalt schnell wieder gedeckt.
Da zu meinen großen Talenten ja auch
gehört, dass ich hier eindeutig zu viel kaputt mache, darf ich nicht
vergessen von dem Kleinbrand in der Familienküche zu berichten, weil
ich die Spaghetti, samt Tüte auf der heißen Herdplatte liegen
lassen habe. Dummerweise haben die Spaghetti anschließend nach
verbranntem Plastik geschmeckt.
Ich verbringe relativ viel Zeit in
öffentlichen Verkehrsmitteln, da Stau zu bestimmten Tageszeiten so
berechenbar ist, wie das Rita in meinem Bett einschläft, kann sich
eine 10 Minütige fahrt locker vervierfachen. Dann und wann plumpst
eine neue Babuschka auf den Platz neben mich und sitzt mit Eselsruhe
noch halb auf meinem Schoß, da ein Platz in der Marschrutka nicht
genug für sie und ihre Einkäufe ist.
Eine Beobachtung der letzten Tage war,
dass es hier überwiegend weibliche Straßenbahnfahrerinnen gibt und
weitestgehend nur männliche Marschrutkafahrer.
Dafür, dass den Fahrern der
öffentlichen Verkehrsmittel die Handys an dem Kopf genäht zu sein
scheinen, passieren hier verhältnismäßig wenige Unfälle.
So lustig die Situation im Bezug auf
Rita und mich hier ist, die fehlende Privatsphäre mach mir schon
auch zu schaffen. Jetzt wo ich krank bin wiederum bin ich doch
dankbar, dass ich nicht alleine in einer Wohnung liege. Ich bin seid
ein paar Tagen am überlegen, wie ich das Thema anspreche, aber werde
eine Lösung finden.
Vor zwei Tagen haben wir bei Flo einen
multikulturellen Abend gehabt durch die Zusammensetzung von: drei
Russen, einer Buriatin, zwei Schweizern, zwei Deutschen, einer
Engländerin, einem Finnen und einer Japanerin. Es wurde getrunken
und geredet und war wirklich ein sehr schöner Abend. Mitten in der
Nacht habe ich dann noch mit meiner Mama geskyped um ihr meine neuste
Errungenschaft zu präsentieren!
Ansonsten habe ich in den letzten Tagen
viel Zeit damit verbracht mich mit meinem Studium zu beschäftigen.
Inzwischen habe ich mich weitestgehend für den Studiengang „
Psychology and Criminology“ entschieden.
Da es in Deutschland das Fach
Kriminologie nur im Masterstudiengang gibt und es in England genau in
dieser Kombination vereint gibt, wird es mich vermutlich/ hoffentlich
also nach dem fernen Sibirien erst mal nach England verschlagen.
Da das Studium aber dort seinen Preis
hat, sollte ich jetzt schon mal anfangen zu sparen! Für Spenden bin
ich allerdings auch offen.
Meinen Tag beendete ich mit einem
Heiratsantrag und einem Teller Nudelsalat nach Mamas-Rezept!
nimm den Schweizer!!! :D
AntwortenLöschenDas solltest du genauer erklären!?!
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