Donnerstag, 13. September 2012

Ins kalte Wasser springen..?

Heute auf dem Spielplatz kam ich mir zum ersten Mal vor, wie eine richtige Mama. Ich saß da und habe den Kindern zugeschaut, beim Spielen, habe mit einer sehr lieben Oma geredet und im Anschluss mit einer lustigen jungen Mama. Beiden habe ich meine Telefonnummer gegeben, der Oma, weil sie ein anderes deutsches Mädchen hier in de Stadt kennt und uns versuchen will zu vermitteln und der jungen Mama, weil sie mal etwas mit mir unternehmen will. Ich war sogar etwas stolz auf mich, weil ich zum ersten Mal eine Unterhaltung auf Russisch mit fremden Leuten geführt habe.
Die Kinder haben mir dabei sehr geholfen, denn durch sie kam zum einen der Kontakt zustande und zum anderen ist es super gewesen, dass die ältere von beidem mir sprachlicht etwas helfen konnte.

Morgen fahre ich mit meiner Familie in ihr Landhaus (Datscha) am Baikal. Dort werden sie weiter renovieren und ich werde mit den Kindern spielen und vielleicht ein Mal in den tiefsten See der Welt springen! (Ich bin der Meinung, das muss man Mal getan haben!)

Vorgestern habe ich meine erste Tanzstunde in Russland gegeben. An der Schule von Rita, anschließend wurde ich als Trainerin für das kommende Jahr organisiert. Ein Mal pro Woche werde ich also die Schüler der 8. Klasse unterrichten. Ziel ist am Ende ein oder zwei Tänze einstudiert zu haben. Wie ich ja bereits erzählt habe halten sich meine Russischkenntnisse ziemlich in Grenzen und ein schlauer Kopf fragt sich, wie ich denn eine russische Schulklasse im Tanzen unterrichte?! Ehrlich gesagt frage ich mich das auch! Ich spreche hauptsächlich englisch mit den Schülern. Sie haben Englisch auch als Schulfach, aber sie verstehen reichlich wenig. Ich bin aber der Meinung, dass sie viel davon profitieren, wenn ich nur englisch mit ihnen spreche, da sie dann einfach mehr Praxiserfahrung bekommen. Das scheint wohl auch der Direktorin zu gefallen. Ich halte Euch auf dem Laufenden, vielleicht bald auch mit einem Video!

Zum russischen Schulsystem ist vielleicht ganz interessant zu wissen, dass die Kinder in der Regel Periodenweise ihren Unterricht entweder von morgens bis mittags oder von mittags bis abends haben, zweites allerdings häufiger.

Ich selbst war in einer Standard und Latein Tanzschule hier in Ulan- Ude. Gemeinsam mit meiner Russischlehrerin und zwei Bekannten. Wir waren alle reichlich enttäuscht und irgendwie auch wahnsinnig verwirrt nach unserer ersten Salsa Stunde.
Die Tanzschule ist ein ehemaliger Friseursalon, erkennbar an Spiegeln, Hauben und Waschbecken. Wir haben zu Zweit mit einem Mann getanzt, der sich ordentlich bemüht hat uns zum Paagliding zu überreden. Das wir nicht eingewilligt hatten lag sicherlich nicht nur an unserer Höhenangst.

Eigentlich sollte ich in den nächsten Tagen durch einen WLan-Router bei Rita einen eigenen Internetzugang bekommen, dazu kam meine Gastmama bei uns vorbei um das neue Gerät auf Ritas Computer zu installieren. Während wir als am PC saßen, hat Rita sich neben uns umgezogen und ich machte sie auf eine Sicherheitsnadel an ihrem BH aufmerksam.
Das die da hingehört musste meine Gastmama mir allerdings übersetzen und erklären. Denn es handelt sich hierbei um den hier im Lande sehr verbreiteten Aberglaube. Es sollen die bösen Blicke der Frauen abgewendet werden und ihre Chance auf vertraute Zweisamkeit erhöhen.

In diesem Zusammenhang erzählte mir meine Gastmama, von ihren Erfahrungen mit dem russischen Aberglauben und ich hatte einiges zu lachen!

Sie war vor einigen Jahren mit einer Freundin unterwegs, ihnen kam ein Mann mit zwei leeren Wassereimern entgegen und sie musste mit ihr eine halbe Stunde lang darauf warten, bis er mit den gefüllten Wassereimern wieder zurückkam, denn das bringt angeblich Glück.




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