Samstag, 22. September 2012

vermissen...

Vermisst habe ich hier in Russland neben den deutschen Straßen hauptsächlich meine Eltern. Zunehmend fehlen mir aber auch meine Freunde. Menschen, die einen einfach schon blind kennen und über die gleichen Witze lachen können. Ich habe hier zwar auch schon nette Menschen in meinem Alter kennengelernt, aber es scheitert vermutlich hauptsächlich an der Sprache, dass wir nicht richtig Zugang finden. Und wenn ich dann mal meinen freien Tag habe, wünsche ich mir eigentlich noch am Meisten mit meinen Freunden im Wohnzimmer oder Garten zu sitzen, den ganzen Tag zu essen, Filme zu schauen oder einfach nur über das was uns beschäftigt zu quatschen. Natürlich ist die Tatsache, dass ich erst seit einem Monat hier bin, der Hauptgrund warum es an Freunden mangelt. Und Facebook oder Skype können dieses Vermissen auch nur begrenzt mindern.

Wen ich aber ganz besonders vermisse ist diese kleine Ratte:



Mit Jana, meiner Russischlehrerin, war ich gestern Abend in einer anderen Salsa-Tanzschule. Wir hatten viel Spaß und haben auch schon einiges gelernt. Der Unterricht lief für mich aber wieder ganz anders ab, als erwartet. Zum einen hatten wir aus irgendeinem Grund keinen Trainer, weil der wohl gestern verhindert war. Zudem wird relativ wenig erklärt und man wird ein bisschen ins kalte Wasser geschmissen. Ich habe etwas die deutsche Struktur vermisst, aber ich denke das ist vorwiegend Gewöhnungssache.

Meine beiden Mädels sind leider immer noch krank. Inzwischen haben sie ziemlich heftigen husten bekommen und vermutlich einfach, nur um auch krank zu sein, fühle mich heute auch nicht besonders gut. Gerade komme ich von einem Geburtstagsessen, eines jugendlichen Bahais hier aus der Gemeinde. Wir waren mit seiner Freundin und einer guten Freundin Sushi essen. Das hat mich natürlich besonders gefreut. Sie verbringen den Rest des Tages in der Familien eigenen Datscha ( Landhaus), in das ich eigentlich auch eingeladen war, aber aus verschiedenen Gründen abgesagt habe.

Zurück zu Hause genieße ich die Ruhe, Rita ist im Fitnesscenter. Seid zwei Tagen habe ich jetzt auch Internetzugang in meinem Zimmer. Das ist ein supertolles Gefühl und ich freue mich immer doppelt nach Hause zu kommen.

Die letzten Tage denke ich viel über die letzten Jahre nach. Ich frage mich, was ich besser machen kann in Zukunft und einfach grundsätzlich was ich verändern will.
Ich versuche Dinge zu verarbeiten, denen ich bisher eher aus dem Weg gegangen bin.
Der Tod meiner Oma beschäftigt mich sehr. Und eine der größten Ängste ist, dass mein Opa im Laufe des Jahres plötzlich erkranken könnte und ich nicht da bin.

Überhaupt der Gedanke, dass sich in dem Jahr etwas verändert und ich nicht daran teilhaben kann ist sehr eigenartig. Obwohl umgekehrt sich natürlich mein ganzes Leben hier verändert und wirklich teilhaben können auch nur die Menschen, die meinen Blog lesen oder anderweitig regelmäßig Kontakt mit mir haben.

Mittwoch und Donnerstag habe ich wieder Tanzunterricht gegeben. Inzwischen steht auch mein Konzept für die Aufführung, die (typisch Russisch) schon in 4 Wochen stattfinden soll. Ich hoffe bald ein Video zeigen zu können, aber wir müssen noch ein bisschen üben.
Wir trainieren jetzt zwei Mal die Woche und ich tanze auch noch ein Solo in Begleitung eines Schülers auf der Gitarre.

Inzwischen werde ich schon ein bisschen Russisch. Ich wasche mir immer vor dem Essen die Hände und wenn ich nach Hause komme. Komme erlaubt zu spät und trage zu Hause nur Schlafanzug oder Jogginghose.
Mein Russisch wird immer besser. Ich übe fleißig Spagat, aber habe in dieser Hinsicht noch nicht wirklich das Gefühl Fortschritte zu machen. Aber ich bleibe dran!

Meine Eltern haben heute ihren Flug nach Ulan- Ude gebucht!
Sie werden mich in den Fastnachtsferien besuchen kommen. Hier einen kleinen Einblick in mein Leben bekommen. Ich freue mich nicht nur sie zu sehen, sondern ihnen dann auch ganz Bald mein neues zu hause vorzustellen.

So viel für heute!


Eure kleine Russin, Pia!





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