Mein
Blickwinkel auf das Land in dem ich jetzt lebe
ist bisher eher streng gewesen. Darum will ich noch etwas Positives
erzählen. Neben einigen unangenehmen Beobachtungen,
die hoffentlich die Ausnahme bleiben werden,
habe ich bisher wirklich NUR freundliche Menschen kennengelernt.
Ich
bin eine Fremde in diesem Land daher ist es für mich das Mindeste
die Sprache zu lernen. Die Menschen in meiner Umgebung helfen mir
alle dabei, sind sehr nachsichtig und das ist eine große Hilfe.
Vorwiegend
in Gesprächen mit meiner Familie fiel mir auf, dass Deutschlands
düstere Vergangenheit in Russland immer noch Thema ist und auch oft
für Vorurteilen
sorgt.
Obwohl
nur noch wenige Menschen wirklich zu wissen scheinen, was sich im
2. Weltkrieg abgespielt
hat,
verbinden sie Deutschland immer noch mit Hitler.
Es
ist ihnen eigentlich natürlich
nicht zu verdenken. Und
Ich
will Deutschlands Vergangenheit keines Falls gut heißen, aber es
schwingt oft unterwürfig
unterschwellig
ein
Vorwurf mit. Und weder mich, noch eines meiner Familienmitglieder
trifft meiner Meinung nach irgendeine Form von Schuld.
Ich
tue mich etwas schwer mich dafür zu rechtfertigen
zu
sollen,
was vor über 60 Jahren passiert ist.
Ein weiteres Erfolgserlebnis, der letzten Tage war, dass ich meinen ersten eigenen (ohne
Backmischung) Kuchen gebacken habe! Er hätte sicherlich besser
gelingen können, aber ich war trotzdem sehr zufrieden mit dem
Ergebnis. Den Zucker auf der Oberfläche konnte ich den Kindern super als
„Glitzer-Kuchen“ verkaufen, in Anlehnung an die Geschichte vom Regenbogenfisch, die wir hier sehr oft anhören!
Wenn
ich mit den Kindern spiele, erinnere ich mich oft an meine eigene
Kindheit. Heute haben wir ein Haus aus einem großen Pappkarton
gebaut, die Kinder hatten einen wahnsinnigen Spaß daran sich zu
zweit
in die kleine Kiste zu quetschen.
Man
spricht vom Funkeln in Kinderaugen und es sind die kleinen Dinge, wie
Gummibärchen, die das möglich machen.
Gestern
habe ich mich mit zwei Deutschstudentinnen getroffen und einen
schönen Nachmittag verbracht. Es tat gut, Deutsch
zu Sprechen und Zeit mit Leuten in meinem Alter zu verbringen.
Wir
werden uns sicherlich auch in Zukunft noch mal treffen und das ist
für mich wirklich wichtig.
Heute
dann,
war ich mit meiner Gastmama und den beiden Kleinen hier in der Nähe
in einem buddhistischen Tempel. Es war eine sehr
interessante
Erfahrung und auch wirklich schön anzusehen. Von meiner Gastmama
erfuhr ich, dass dieser Tempel verhältnismäßig sehr
gepflegt
war. Bei T-Shirt-Wetter war es gleich doppelt schön über Ulan- Ude
zu blicken.
Hier
ein kleiner Einblick:
Gestern dann der zweite "Kuchenbackversuch"- Eine Biskuitrolle!
Die
letzten zwei Jahre waren nicht unbedingt die Besten für mich. Viele
Dinge sind nicht so gelaufen, wie ich es mir gewünscht hätte und
meine Stimmung war oft nicht wirklich gut. Gestern Abend habe ich im
Facebook mit einem Freund gechattet und er fragte mich, wie es mir
geht und zum ersten Mal seit langem konnte ich, der Wahrheit
entsprechend,
antworten: „Tippi, toppi!“
Ich
bin hier wirklich glücklich. Warum? ist
die Frage.
Ich vermute es liegt an der Tatsache, dass ich hier anfangen konnte
Dinge für mich zu ändern. Es war beispielsweise
immer mein Ziel regelmäßig Spagat zu üben, ordentlicher zu werden,
und täglich zu Beeten.
Und ich habe das von heute auf morgen hier auf die Reihe bekommen.
Ich fange an Kuchen zu backen und über mich selbst hinaus zu
wachsen. Morgen werde ich zum ersten Mal
Russisch Unterricht haben, und ich freue mich wirklich darauf. Ich
bin wirklich
stolz auf mich! Und genau das ist das
ein
Gefühl, dass
ich die letzten zwei Jahre sehr
vermisst habe.
Mensch, Schwester, ich bin so unglaublich stolz auf dich - noch stolzer als ohnehin schon!! Naja, Stolz ist vielleicht der falsche Begriff, aber ich freue mich einfach sehr für dich!! Küsse
AntwortenLöschenUnd meine ersten Biskuitrollen sahen ähnlich aus... ;) aber hauptsache sie schmecken, oder?!
AntwortenLöschenAch, tut das gut zu hören! ( Nicht nur das mit den Biskuitrollen;))
AntwortenLöschenSie schmecken super und ich freue mich so sehr, daran zu arbeiten!:)
Ach Pi,
AntwortenLöschenEs freut mich echt, dass es dir inzwischen so gut geht!
Danke für das Bild des Tempels. Die sehen einfach überall auf der Welt gleich aus :)
Das mit dem Beeten kann ich gut nachvollziehen. Es gibt einem dieses Gefühl begleitet zu sein und etwas Heimat in sich zu tragen:)
Und das mit dem Spagat. Glaub mir den wirst du bald können!
Ich küsse dich Liebe :*
Haha Laila,
AntwortenLöschenes hat schon seine Gründe, warum ich dich so gerne habe!
Ich hoffe dir geht es genau so gut?!
Hast du denn jetzt auch einen Blog?
Wenn ja würde ich den hier gerne Anzeigen, als "MUST HAVE"!;)
Ich umarme dich ganz fest!
<3